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The Great Resignation in Deutschland: Druck und Frustration treiben Arbeitnehmer zur Kündigung

The Great Resignation in Deutschland

Die sogenannte „Great Resignation“, die ursprünglich in den USA begann, ist nun auch in Deutschland spürbar. Laut einer Studie von UiPath erwägt ein Fünftel der deutschen Beschäftigten eine Kündigung aufgrund des erhöhten Arbeitsdrucks. Die Gründe dafür sind vielfältig: Überlastung durch neue Aufgaben, fehlende Schulungen und repetitive Tätigkeiten wie E-Mails und Meetings. Automatisierung könnte ein Ausweg sein, da 90 % der Befragten glauben, dass sie dadurch Zeit sparen und produktiver arbeiten könnten, was sie entlasten würde.

Die Krise der Überlastung: Neue Aufgaben durch Kündigungen

Im Zuge der „Great Resignation“ sahen sich viele Arbeitnehmer dazu gezwungen, Aufgaben zu übernehmen, die über ihre Stellenbeschreibung hinausgingen. Kündigungen von Kollegen führten zu einer ungleichen Verteilung der Arbeitslast, sodass neun von zehn deutschen Angestellten berichteten, zusätzliche Verantwortungen übernommen zu haben. Diese zusätzliche Last führte nicht nur zu Überforderung, sondern auch zu Verwirrung darüber, welche Aufgaben zu ihrer eigentlichen Tätigkeit gehören. Dies stellt eine erhebliche Herausforderung für Unternehmen dar, die auf der Suche nach einem Gleichgewicht zwischen Arbeitslast und Mitarbeiterzufriedenheit sind.

Die Überforderung durch zusätzliche Aufgaben hat direkte Auswirkungen auf die Arbeitsmoral und die Loyalität der Mitarbeiter. Die gestiegene Arbeitsbelastung führt dazu, dass viele Mitarbeiter den Sinn und die Klarheit in ihrer Arbeit verlieren. Über die Hälfte der Befragten gibt an, dass sie durch die neuen Verantwortlichkeiten nicht mehr genau wissen, was zu ihren Hauptaufgaben gehört. Diese Unsicherheit über die eigene Rolle ist ein wichtiger Faktor für die Unzufriedenheit, die zur Kündigungswelle beiträgt.

Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben im Ungleichgewicht

Ein weiterer zentraler Grund, warum viele deutsche Arbeitnehmer über eine Kündigung nachdenken, ist die wachsende Schwierigkeit, Beruf und Privatleben zu vereinbaren. Verwaltungsaufgaben, wie das Beantworten von E-Mails und die Planung von Meetings, fressen zu viel Zeit und lassen wenig Raum für andere wichtige Aufgaben. Zudem fehlt es vielen Mitarbeitern an der Möglichkeit, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln oder neue Kompetenzen zu erlernen, was ihre berufliche Entwicklung behindert.

Diese Frustration über monotone und zeitaufwendige Tätigkeiten führt dazu, dass ein Drittel der Befragten das Gefühl hat, der Großteil ihres Arbeitstages werde von Aufgaben verschlungen, die durch Automatisierung erledigt werden könnten. Die fehlende Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist ein weiterer Grund, warum viele Beschäftigte eine Veränderung in ihrer beruflichen Laufbahn in Betracht ziehen.

Automatisierung als Lösung?

Die Automatisierung könnte ein potenzieller Lösungsweg aus dieser Krise sein. Ein Großteil der Befragten glaubt, dass Automatisierung nicht nur die Arbeitsleistung steigern, sondern auch Zeit sparen könnte. Die Möglichkeit, repetitive Aufgaben zu automatisieren, würde es den Mitarbeitern ermöglichen, sich auf wichtigere und strategischere Tätigkeiten zu konzentrieren. Über 58 % der deutschen Angestellten sind der Meinung, dass sie sich durch Automatisierung kreativeren Arbeiten widmen könnten.

Insbesondere repetitive Aufgaben wie das Beantworten von E-Mails oder die Dateneingabe könnten durch Automatisierungslösungen minimiert werden, was die Arbeitslast erheblich verringern würde. Durch den Einsatz von Automatisierungstechnologien könnten Unternehmen nicht nur die Produktivität steigern, sondern auch die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen und so der Kündigungswelle entgegenwirken.

Die Notwendigkeit von Schulungen und Weiterbildungen

Neben der Automatisierung sehen viele Beschäftigte auch den Mangel an Schulungen und Weiterbildungen als einen der Hauptgründe für ihre Unzufriedenheit. Die digitale Transformation der Arbeitswelt erfordert kontinuierliches Lernen und die Anpassung an neue Technologien. Doch viele Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern nicht die notwendigen Schulungen, um neue Fähigkeiten zu erwerben oder vorhandene Kompetenzen zu erweitern. Dies führt zu Frustration und dem Gefühl, in ihrer beruflichen Entwicklung stagniert zu sein.

Um der „Great Resignation“ entgegenzuwirken, müssen Unternehmen nicht nur Automatisierungstechnologien implementieren, sondern auch sicherstellen, dass ihre Mitarbeiter kontinuierlich weitergebildet werden. Schulungen und die Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu erlernen, können dazu beitragen, die Arbeitszufriedenheit zu erhöhen und das Risiko einer Kündigungswelle zu minimieren.

Fazit: Die „Great Resignation“ in Deutschland – Ein Warnsignal für Unternehmen

Die „Great Resignation“ ist nicht nur ein Phänomen der USA, sondern auch in Deutschland spürbar. Die Überlastung durch zusätzliche Aufgaben, das Ungleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben sowie der Mangel an Schulungen und Automatisierung führen dazu, dass ein Fünftel der deutschen Beschäftigten über eine Kündigung nachdenkt. Um diesem Trend entgegenzuwirken, müssen Unternehmen dringend Maßnahmen ergreifen, um ihre Mitarbeiter zu entlasten und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich auf wertschöpfende Tätigkeiten zu konzentrieren.

Die Automatisierung repetitiver Aufgaben kann dabei eine wichtige Rolle spielen. Wenn Unternehmen ihren Mitarbeitern ermöglichen, sich auf wichtigere Aufgaben zu konzentrieren, und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit bieten, neue Fähigkeiten zu erlernen, könnten sie der Kündigungswelle entgegenwirken und die Mitarbeiterzufriedenheit langfristig steigern. Die „Great Resignation“ ist ein deutliches Warnsignal für Unternehmen, dass die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter mehr denn je im Fokus stehen müssen. Nur so können sie in einer sich wandelnden Arbeitswelt wettbewerbsfähig bleiben und ihre Belegschaft langfristig halten.

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